Ein wenig zur EDV-Ausstattung und zum Wörkflou.

Heutzutage kommen ja die Daten durch die DSL-Leitung und das Dank Arcor mit 16 MBit/s. Meist sind es Shape- oder dxf-Dateien, die man ja inzwischen fast für jedes Thema frei zugänglich herunterladen kann. In der Regel stellt mir der Auftraggeber ein Datenpaket zusammen, das alles beinhaltet, was ich für die Planung brauche. Datentechnisch sind das heute geradezu goldene Zeiten und ich habe mich an diese Annehmlichkeiten schon so gewöhnt. Dabei funktioniert das erst die letzten 2 bis 3 Jahre so problemlos.

Anfang der 90er Jahre war das noch anders. Auch damals bearbeitete ich schon alles mit dem Computer, und zwar mit einem ATARI-Computer. Die Software zur Planbearbeitung hieß Calamus (gibt es heute noch, allerdings als MAC- und Windows-Version). Pläne mussten noch eingescannt werden. Der hierfür erforderlich Großformatscanner steht noch im Büro - und mir meist im Weg. Als Blumentisch ist er leider nicht geeignet.

Trotz aller herunterladbarer Daten sind Freilanderhebungen immer die Grundlage einer jeden Planung. Auch hier setzte ich auf Computer. Mein kleiner Psion-Workabout ist ein äußerst praktisches und handliches Gerät. Umfangreiche Pflanzenlisten sind damit schnellstens erhoben. Auch für Amphibienzählungen und Biotopkartierungen ist das Gerät unverzichtbar. Er ist einfachst in einer basic-ähnlichen Sprache zu programmieren und kann daher auf jede Situation angepasst werden. Außerdem ist er wasserdicht, stoßfest und offensichtlich unkaputtbar.

Alle Daten verschwinden erst einmal in meinem Linux-Server. 1,5 Terabyte in einem schuhschachtelgroßen Gehäuse. Das geht nur im Mini-ITX-Format. Die neuen Prozessoren von VIA verbrauchen nur noch 6 Watt, dazu kommen noch 4 x 8 Watt von den SATA-Festplatten, ein sparsames Vergnügen, auch im 24-Stunden-Betrieb.

Bearbeitet werden die Daten auf Rechnern der Dual-Core-Klasse oder zumindest werkelt ein Athlon 64 in diesen mit jeweils 2 21 oder 26 Zoll-LCD-Monitoren ausgestatteten Rechnern. Übersicht ist alles.

Beim Betriebssystem der Clients kommt man leider um Windows nicht herum. Mehr Microsoft muss es aber dann wirklich nicht sein. Texte lassen sich zuverlässig mit Papyrus bearbeiten (auch ein ehemaliges Atari-Programm). Der pdf-Export ist hier serienmäßig eingebaut. Und wenn es doch Word-kompatible Dateiformate sein müssen, kann man ja auf OpenOffice zurückgreifen. Fürs Browsen und E-Mailen bietet sich die All-in-One-Lösung Opera an.

Für die Erstellung von Plänen hat sich Manifold bewährt. Ein absolutes Universalgenie unter den GIS-Programmen, allerdings auch sehr widerspenstig in der Zugänglichkeit. Man muss sich schon intensiv mit der Materie beschäftigen. Aber ich bin ja noch jung, ich hab ja noch Zeit... Manifold hat einen entscheidenden Vorteil: es ist atemberaubend billig. $ 245 für die Vollversion, $ 50 das Update, wobei das letzte Update sogar kostenlos war und der Dollarkurs ohnehin schwächelt. Da kann man als sparsamer Schwabe nicht nein sagen. Außerdem gibt es Manifold auch als natives 64-bit Programm. Die Kombination Doppelprozessor + Windows XP64 + Manifold x64 ergibt einen spektakulären Geschwindgkeitszuwachs. Gefühlte Verzögerung beim Aufbau eines sehr großen Plans mit Luftbildern: 0,0 Sekunden.

Theoretisch könnte Manifold alles schreiben, was in der Arc-Gis-Welt zur Verfügung steht. Vor allem das E00-Format. Ich kenne jedoch keinen Auftraggeber, der dieses Format lesen könnte. So bleibt die Ausgabe als pdf. Schöner Zug von Manifold: Die Ebenen bleiben erhalten. So hat man auch mit dem gewöhnlichen Acrobat-Reader das volle GIS-Feeling.

Autsch! Und seit Manifold 8.08 rechnet auch noch meine Grafikkarte mit. CUDA heißt das kleine Wunderwerk, eine Erweiterung der Treibersoftware von NVidia. Das ist der ultimative Turbo. Egal wie groß oder komplex der Plan auch ist, der Bildschirmaufbau ist früher fertig, als das Auge es wahrnehmen kann. Hat natürlich auch Nachteile: Ein Plan mit fünfzigtausend Polygonen hat den Rechner eines Auftraggebers lahmgelegt...und wenn er nicht resettet wurde, rechnet er heute noch.

Ansonsten bleibt der Ausdruck auf dem Großformat-Drucker, ein HP Designjet 650 C, Baujahr 1994. Ich hatte nur ein einziges Mal eine Reparatur. Er druckt und druckt und druckt. Wurde wahrscheinlich in Böblingen hergestellt - schwäbische Wertarbeit.

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