Aber Logo!

Umweltverträglichkeitsstudie Freudenberg/Kirschfurt

Planungsgeschichte und Übersicht über die Trassen-Alternativen (siehe Plan unten)

Erste Überlegungen zu einer Ortsumgehung Freudenberg wurden bereits 1965 getroffen. Die damals vom Regierungspräsidium Karlsruhe vorgeschlagene Mainuferstraße wurde jedoch auf Grund der Durchschneidung des Mainufers und des Mainvorlandes seitens der Stadt Freudenberg entschieden abgelehnt. Diese Trasse wird in dieser UVS daher nicht weiter verfolgt.

1993 wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart eine vorläufige Variantenuntersuchung mit 6 unterschiedlichen Trassenvorschlägen erstellt. Eine Variante war - vergleichbar den hier dargestellten Tunnelvarianten „1 lang“ und „1 kurz“ - als Schlossbergtunnel am Ostrand von Freudenberg konzipiert. Eine weitere Variante entsprach der offen geführten Mainvorlandvariante. Verschiedene Varianten sahen den Bau von zwei neuen Mainbrücken vor (in der UVS auch als Mainbrücken A-C bezeichnet). Der Verkehr außerhalb Freudenbergs sollte hier weitestgehend auf bayrischer Seite geführt werden, wodurch aber wiederum die bayrische Nachbargemeinde Collenberg durch höhere Verkehrslasten in Mitleidenschaft gezogen würde. Zusammen mit der Gemeinde Collenberg wurde schließlich eine Einigung zugunsten der Variante erzielt, die eine großzügige Umfahrung Kirschfurts gewährleistete. Diese Variante wird in der vorliegenden UVS als Variante 5 untersucht. Zu dieser Variante liegt eine ausgearbeitete Trassenplanung vor. Zur selben Zeit entstand auch die hier in der UVS als Variante 3 bezeichnete Mainvorlandtrasse auf Kirschfurter Seite, die den Verkehr auf bayerischer Seite zwischen der Ortslage und dem Main auf einem Damm verbunden mit einer Mainbrücke mainabwärtes an den Ortschaften vorbei leiten sollte. Auch von dieser Trasse existiert eine vorläufige Planung. Ende des Jahres 1994 schlug das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg vor, auf die zweite Mainbrücke an der Schleuse zu verzichten. Weitere Brückenstandorte wurden in die Überlegungen einbezogen. Den Überlegungen zugrunde lag sowohl die Möglichkeit, den gesamten Baden-Württemberger Verkehr über eine Brücke nördlich vor Freudenberg über die Varianten 3 und 5 zu führen, wie auch den gesamten bayrischen Verkehr durch den Schlossbergtunnel (1 kurz/lang) bzw. dem Freudenberger Mainvorland (Variante 2) zu führen.

1995 ereignete sich ein Hochwasser, welches große Teile der Freudenberger Altstadt unter Wasser setzte. Dadurch rückte die Notwendigkeit des Hochwasserschutzes auch im Zusammenhang mit der Verkehrsführung wieder in den Vordergrund. Auf Basis dieser Vorgaben wurde von der Stadt Freudenberg zusätzlich eine eigene Planungsstudie zu verschiedenen Varianten im Mainvorland aufgestellt. Bei den meisten Trassenvorschlägen war ein Hochwasserschutz bereits in die Trassenplanung integriert. Hierbei wurden auch die als Variante 2 in dieser UVS benannte Trasse - der Mainvorlandtunnel entwickelt, welche auch in die Machbarkeitsstudie des Büros Walter & Partner Eingang fand.

Inzwischen sind in Freudenberg umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen in Planung, die jedoch von der Verkehrsplanung abgekoppelt sind. Dennoch wird der Mainvorlandtunnel im Rahmen der UVS als mögliche Alternative untersucht. Den unterschiedlichen Umgehungsvarianten wird die bestehende Ortsdurchfahrt auf der L 2310 bzw. auf der St 2315 als Status-Quo-Alternative gegenübergestellt. Ein Ausbau der vorhandenen Straßen durch Kirschfurt und Freudenberg ist nicht möglich, so dass keine „echte“ Null-Variante als Vergleichsmaßstab herangezogen werden kann. Eine Planungsstudie, nachdem auf Freudenberger Seite eine Entschärfung der Verkehrssituation durch Entflechtung der Verkehrsströme oder durch eine Einbahnstraßen-Regelung erreicht werden sollte, wird hier nicht weiter verfolgt, da sie keine wesentliche Verbesserung aus verkehrlicher Sicht darstellt. Als Ergebnis der Natura-2000-Studie ist in der UVS zu berücksichtigen, dass die Ausführung der Brücken A und B gemäß der landesrechtlichen Umsetzung der oben zitierten EU-Richtlinien ausgeschlossen ist. Es wären prioritäre Biotope und Arten betroffen bzw. es ließe sich eine Beeinträchtigung dieser Biotope und Arten nicht ausschließen. Aus diesem Grunde, werden diese Brückenstandorte nur noch der Vollständigkeit halber in die Variantenüberlegungen mit einbezogen.

Zurück zur Übersichtsseite Weiter zur Bildergalerie Freudenberg und Kirschfurt
Die untersuchten Varianten: (Text oben)

Variante

Kurzbeschreibung

Null-Variante

entspricht dem Status Quo

Var. 1

Schlossbergtunnel in kurzer und langer Ausführung.

Var. 2

Mainvorlandtunnel Freudenberg

Var. 3

Mainvorlandtrasse Kirschfurt

Var. 4

Trasse durch die Ortsmitte von Kirschfurt

Var. 5

Westumgehung Kirschfurt

planungsraumgross.gif - 301781 Bytes