Amphibienwanderungen werden in der Regel mit einem Amphibienzaun und vielen Eimern untersucht. Meistens wird ein Folienzaun eingesetzt. Ich benutze lieber einen sog. „Hasendraht“, ein Sechseckgeflecht. Das Foto zeigt eine solchen Zaun. | |||
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Und weil dies natürlich etwas ungewöhnlich ist, kommt hier das ultimative Zaun-FAQ (häufig gestellte Fragen)F: Welche Tiere lassen sich mit diesem Zaun erfassen? A: Alle großen, adulten Amphibienarten, also Kröten, Frösche, aber keine Molche, Feuersalamander oder Jungtiere. F: Lässt sich der Drahtzaun nicht leicht auch von Kröten und Fröschen überwinden? A: Nein, nicht wenn er halbmondförmig aufgestellt wird. Die Tiere versuchen natürlich am Zaun hochzuklettern, fallen aber wegen des Überhangs wieder herunter. Auch Frösche können den Zaun nicht überspringen. Sie sehen ihn einfach nicht. F: Der Zaun ist nicht eingegraben. Graben sich die Tiere nicht einfach darunter durch! A: Keine Chance! Wenn der Zaun einigermaßen am Boden anliegt, merken die Tiere gar nicht, dass da ein Zaun ist. Also können sie sich nicht zielgerichtet darunter hindurch graben. F: Der Zaun ist durchsichtig. Werden die Tiere dann noch zu den Eimern abgelenkt? A: Die Ablenkung ist tatsächlich gering. Die Tiere bleiben auch schon einmal am Zaun sitzen. Für 10m werden teilweise über eine halbe Stunde benötigt. Da jedoch alle 15 m ein Eimer eingegraben ist, dauert es im Schnitt weniger als diese halbe Stunde, bis die Kröte im Eimer angekommen ist. F: Aber man kann doch die anderen Arten nicht so einfach auf die Straße rennen lassen! A: Für rein naturschützerische Zwecke ist der Zaun natürlich nicht geeignet. Er ist ausschließlich für Blitzaktionen im Rahmen von Datenerfassungen gedacht. Normalerweise spielen Molche und Salamander bei solchen Erfassungen keine Rolle. Höchstens 1-5% aller wandernden Individuen sind in der Regel Molche. Das gilt natürlich nicht für Gewässer, von denen bekannt ist, dass sie eine große Molchpopulation aufweisen. Und natürlich ist der Zaun nicht für Jungtierzählungen geeignet. F: Welche weiteren Vor- und Nachteile hat der Zaun? A: Ein ganz wesentlicher Vorteil ist, dass diejenigen Tiere, die von der Straßenseite her den Zaun überwinden wollen, also Rückwanderer oder auch Kleinsäuger, sehr einfach darunter durchschlüpfen können. Der Zaun ist quasi „semipermeabel“. Ein weiterer Vorteil ist, dass er sehr leicht ist und auch keinerlei Angriffsfläche für Luftturbulenzen aufweist. So kann er direkt am Straßenrand aufgestellt werden und man muss sich nicht sorgen, dass ein Sturm oder auch nur ein vorbeirasender Lastwagen den Zaun aus seiner Verankerung reißt und auf die Straße wedelt. Und letztlich ist der Zaun natürlich sehr einfach auf- und abzubauen. Nachteile? Außer den oben erwähnten fällt mir nichts mehr ein! Ihnen vielleicht? F: Gibt es irgendwelche Quellen, wo man das alles Nachlesen kann? A: Hier gibt es einen externen Link zur LfU Ba-Wü. F: Gibt es noch bessere Zäune, als diesen fantastischen Maschendrahtzaun? A: Ja! Natürlich! Den folienbeschichteten Maschendrahtzaun. Der wurde in den 90gern von der Fa. Zieger Oberhausen-Rheinhausen hergestellt, war aber sündhaft teuer und man musste mindestens 1000m abnehmen. Ich weiß nicht, ob dieser Zaun noch von dieser oder einer anderen Firma hergestellt wird. |
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