Landschaft - Umwelt - Natur

Flora - Fauna - Habitate

Das Büro VisualÖkologie bearbeitet Planungen zum Schutz von Landschaft, Umwelt, Natur und Arten. Hierzu gehören

  • Planungsbeiträge zu Planfeststellung und Bauleitplanung,
  • Untersuchungen zu Flora und Fauna,
  • die spezielle artenschutzrechtliche Prüfung sowie
  • Pflege- und Entwicklungspläne.

Aktueller Stand:
auf dem Schreibtisch: Reste von 2023
fertig: siehe die inzwischen etwas angestaubte Referenzliste

13.09.2023: was bisher geschah

Man sollte ja dankbar sein, dass überhaupt etwas geschieht. Entnehme ich doch der Zeitung, dass nun der Windpark bei Plüderhausen gebaut wird, also genau der, den wir vor fast 10 Jahren artenschutzrechtlich begleitet haben und der letztlich in die Tonne getreten wurde. Jetzt wird er dank der EU-Notfallverordnung gebaut. Endlich. Dabei hätte der Windpark schon seit 7 oder 8 Jahren Strom liefern können.

Und schauen wir auf diesen Sommer, dann kann die Analyse nur lauten: Wir sind nicht 7 oder 8 Jahre zu spät dran, sondern Jahrzehnte. Was wir heute noch an CO2 in die Luft blasen, wird uns und unsere nachfolgenden Generationen bis in alle Ewigkeit verfolgen. Und trotz Hitze, Flutwellen und Wirbelstürme sind wir nicht bereit uns einzuschränken oder wenigstens umzudenken. Die Flieger nach Malle sind so voll wie eh und je, die Autobahnen verstopft, der Verkehr in den Städten am Limit. Trotz 49-Euro-Ticket.

Mein persönlicher Strohhalm sind 2 neue Windparks auf der Ostalb. Die Faunauntersuchungen sind schon beinahe abgeschlossen. Insofern trage ich meinen Teil zur Energiewende bei. Und es ist bemerkenswert, dass sich die beteiligten Kommunen und Behörden mit Unterstützungsangeboten geradezu überbieten. Es fehlt nur noch der rote Teppich. Eine 180-Grad-Wende gegenüber der durchweg skeptischen bis ablehnenden Stimmung vor 10 Jahren. Und das ist gut so.

Und trotzdem. Es ist ein verlorenes Jahrzehnt in einer Zeit, in der jede Tonne CO2 zählt, auf einem Pfad, der uns trotz aller Anstrengungen weit über das 1,5-Grad-Ziel in eine apokalyptische Zukunft hinauskatapultieren wird. Das Klimasystem ist träge und wird uns selbst bei einem Totalstopp der fossilen Energieträger noch mindestens 20 Jahre mit zunehmenden Temperaturen und Katastrophenszenarien herausfordern. Doch nach einem Stopp sieht es weit und breit nicht aus. Dieser Sommer war der kühlste der nun Folgenden. Willkommen in der Heißzeit.

06.11.2022: geht es jetzt voran?

Wer hätte gedacht, dass es noch einen Krieg braucht, um auch dem Letzten klarzumachen, dass uns unangenehme Zeiten bevorstehen, wenn auch die Erkenntnis bisher vom Großteil der Bevölkerung noch sehr erfolgreich verdrängt wird. Unseren Kindern und Enkeln soll es besser gehen! Das war mal. Heute können wir nur noch hoffen, dass es nur schlimm, aber nicht katastrophal wird. Doch trotz aller Warnungen der Wissenschaft bewegen wir uns knallhart auf die 2,5 Grad zu. Und die Gasknappheit hat erst einmal Vorrang. Man befürchtet ja Volksaufstände. Gegen was denn eigentlich? Gegen die 2,5 Grad? Das Klima wird das wenig beeindrucken.

Am Wegesrand gedeihen allenfalls die ersten zarten Pflänzlein eines Umdenkens. Leider werden diese nicht mit Doppelwumms gedüngt. Ein Turbowachstum wäre dabei dringend notwendig. Keine neue Windanlage weit und breit im ach-so-grünen Ländle seit 2017. Lasse ich meine so unfassbaren Erfolge Revue passieren, so fallen mir natürlich die 11 Anlagen hier, oder die 3 dort ein, die nicht gebaut wurden, weil irgendein Bürgermeisterle dagegen war, oder irgendein Uhu aus dem Hut gezaubert wurde. Was macht denn das Bürgermeisterle, wenn seine Gemeinde nach einem 2,5-Grad-Gewitter abgesoffen ist, was macht der Uhu, wenn ihm in der Bruthitze die Eier unterm Hintern weggekocht werden?

Das Artensterben hat einen unfassbaren Umfang erreicht. Und das liegt mit Sicherheit nicht an Windanlagen, wenn auch die Gegner nicht müde werden, diese Falschbehauptung gebetsmühlenhaft zu wiederholen. Stattdessen sieht es auch bei uns bald so aus, wie im Harz. Noch einen heißen Sommer und die Wälder im schwäbisch-fränkischen Wald ergeben sich der Borkenkäferinvasion, danach folgt sukzessive der Rest. 50% der Wälder im Ländle sind lt. Waldschadensbericht kurz vor dem Kollaps. Da hilft auch kein Sekundenkleber mehr. Der Schaden ist schon angerichtet.

Normalerweise werden jetzt solche Szenarien abgemildert, wir hätten es noch in der Hand, den Klimakollaps abzuwenden. Aber ernsthaft: wo gibt es irgendwelche Anzeichen, dass es umfassenden Verzicht gibt, beim Fleisch, bei den Autofahrten, beim Flug-Urlaub in ferne Länder. Wir verfehlen unsere selbst gesteckten Klimaziele für 2030 krachend. Das Klima wird uns das nicht verzeihen.

19.08.2019: Parallelwelten

Zwei Einträge auf dieser Seite in einem Jahr, da muss was passiert sein. Eigentlich ist nichts passiert, was nicht die letzten Jahrzehnte immer schon so war: Es wird wärmer und wärmer. Kipppunkte, die im Pariser Klimaabkommen formuliert wurden, kippen allerdings nicht erst wie prognostiziert 2080, sondern schon 2019, und das Jahr 2019 ist vor allem in Norddeutschland mindestens so trocken wie 2018, mit verheerenden Auswirkungen auf den Waldbestand.

Jetzt könnte man meinen, dass es auch dem Letzten bewusst wird, um was es hier geht: um nichts weniger als eine existenzielle Bedrohung. Aber es ist gar nicht so einfach auszumachen, für wen das jetzt gilt: Für die Waldbesitzer, für die Landwirtschaft? Für Daimler und VW, weil plötzlich die Chinesen technologisch bessere Autos bauen? Für den Grillmeister, weil er das Schnitzel nicht mehr für Euro 3,95 das Kilo bekommt? Für die Generation Easy-Jet, weil sie nicht mehr übers Wochenende nach Singapur zum Shoppen fliegen kann?

Oder für unsere Kinder im Allgemeinen, oder für uns selbst im Speziellen?

Und dann der Wald im Nationalpark Harz: Tot soweit das Auge reicht. Ok, das sind alles Fichten, und es ist das erklärte Ziel des Nationalparks, nicht einzugreifen, wenn der Borkenkäfer wütet und auf Naturverjüngung zu setzen. Wunderbare Idee, nur leider wachsen immer nur wieder Fichten nach, die dann - kaum ein Bäumchen - schon wieder absterben. Und am Rande des Parks vertrocknen Buchen und Fichten Hand in Hand.

Und dazwischen lustig wandernde Wandergruppen, röhrende Biker und überfüllte Parkplätze. Ja, man kann sich auch in der Apokalypse prächtig amüsieren. Und in der rundum bespaßten Partymeile Braunlage ist das sowieso völlig egal. Was interessiert mich der Wald, wenn ich besoffen auf den Tischen tanzen kann. Narhallamarsch!

Seltsam, wenn man erwartet, es würde jetzt zu einer radikalen Wende kommen, man würde die Millionen und Milliarden, die für (die bald nutzlosen) Straßen vorgesehen sind, für den Ausbau von Schienenwegen, ÖPNV, Radwege verwenden, die geforderten 2% Rüstungsausgaben für den Ausbau erneuerbaren Energien, für den Ausbau von Speichertechnologien, für Waldaufforstungen, oder auch nur für die Vorbereitung dessen, was uns in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht.

Seltsam, wenn man in solchen Zeiten gesagt bekommt: Aber das Artenschutzformular ist nicht richtig ausgefüllt. Seltsam, wenn man selbst so tut, als wäre das noch von Belang.

09.03.2019: Aufgewärmt

2018 ist vorbei. Das wärmste, trockenste Jahr seit Menschengedenken, ohne Aussicht, dass der Klimawandel, wie er euphemistisch genannt wird, von irgendjemandem oder irgendeiner Institution gestoppt werden könnte. Es wäre schön, wenn ich einmal mit meinen Negativprognosen falsch liegen würde. Aber was sich schon seit Jahrzehnten abzeichnet und nun seine umfassenden Auswirkungen zeigt, ist wohl schon zu weit fortgeschritten, als dass es noch beherrschbar ist.

Im Gegenzug gestalten wir unser Leben immer komplexer, Planungen als Ausdruck auch dieser Komplexität werden in einer Art und Weise verkompliziert, dass weder der überplante Bürger, noch der Planer selbst auch nur annähernd das als Standardisierung daherkommende Richtliniendickicht durchschauen kann. Und das Tragische an der Sache ist: Keiner einzigen Tierart ist damit geholfen.

Beton bleibt Beton, auch wenn er artenschutzrechtlich kompensiert und nach allen Regeln der behördlichen Formularkunst ausdiskutiert wurde. Und mir wird zunehmend Angst und bange hinsichtlich der atemberaubenden Geschwindigkeit, mit der sich Straßen, Wohn- und Gewerbegebiete durch unserer Landschaft fressen. Doch solange das Formular ausgefüllt ist, solange die Richtlinie erfüllt ist, wird genehmigt, als gäbe es kein Morgen mehr.

Ein winzig kleiner Beitrag zum Weltklima gibt es aber auch dieses Jahr zu untersuchen: eine zusätzliche Anlage in einem schon bestehenden Windpark. Wieder ein Tropfen auf den heißen Stein. Dabei wäre ein Tsunami an Maßnahmen von Nöten, um das Klima zu retten. Werden die Schülerproteste einen solchen Tsunami lostreten? Verniedlicht und als Schulschwänzen abgetan, habe ich da meine erheblichen Zweifel.

...Bemerkungen aus den Vorjahren

Aus gegebenem Anlass bitte ich alle Besucher von dieser Seite Kenntnis zu nehmen.

Immer wieder erreichen mich schön und teuer aufgemachte Bewerbungen. Tun Sie das nicht! Ich schicke die Unterlagen NICHT zurück! Schreiben Sie mir stattdessen eine E-Mail, kostet nichts und ich kann direkt darauf antworten.

Impressum

Für den Inhalt verantwortlich: Büro VisualÖkologie, Landschaft - Umwelt - Natur, Hans-Georg Widmann, Richard-Hirschmann-Str. 31, 73728 Esslingen, U-Steuer ID DE145274717

Tel.: Null-sieben-elf-neun-einunddreißig-neunundfünfzig-dreizehn

Da meine Büro-E-Mail-Adressen - kaum sind sie irgendwo online - bespamt werden, kommt die Beschreibung in Prosa: man nehme die URL und setze statt "www" einfach "buero ÄT" davor.